MINDSET
Kreativität
entsteht durch
Wissen.
STERNEKOCH
DASKOCHREZEPT.DE
Der „smarte Freigeist“ unter den Köchen. Sein Kochstil ist ehrlich, uneitel und lecker.
ACCESS TO GENIUS
Hauptsache Leidenschaft.
Ein Leben am Limit.
SCHWEIGER2 • MÜNCHEN
Das Gute daran, wenn du Perfektionist bist, ist, dass dir nie langweilig wird. Das Schlechte: Du bist halt immer beschäftigt.
Und das ist er tatsächlich seit Andi das erste Mal den Fuß in eine Küche gesetzt hatte – beruflich versteht sich. Als kleiner Schluri bei seiner Mutter sah das noch anders aus. Da ging‘s nur ums Plätzchennaschen und gute Hausmannskost. Sterneküche war zu Hause kein Thema. Aber die Küche hatte schon immer eine magische Anziehungskraft auf Andi. Die früheste schriftliche Überlieferung davon ist ein Eintrag seines achtjährigen Ichs im Poesiealbum seiner Schwester:
„Berufswunsch: Koch“
Er kann sich nicht wirklich daran erinnern das geschrieben zu haben. Und er weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo diese frühe Entschlossenheit herkam; Er weiß nur, dass sie da war - diese Entschlossenheit und Leidenschaft - und blieb bis heute. Mit 17 dann der Startschuss: Er begann seine Lehre im Sternerestaurant Restaurant "Fallert" im Schwarzwald. Was das für einen ehrgeizigen Jungen mit Hang zum Perfektionismus bedeutet, direkt in der obersten Liga einzusteigen, kann man sich vorstellen.
„Von jetzt an war nur noch Vollgas angesagt, ein Leben am Limit.“
Es folgen Stationen im Stuttgarter Restaurant „Wielandshöhe“ unter Vincent Klink, dem „Hotel Dorchester“ in London und dem "Hotel Krone" in Herxheim. Dann zieht es den ambitionierten Koch nach München, wo er im Hotel Mandarin Orientalin unter Holger Stromberg arbeitete.
„Es gab so viel zu lernen, so viel auszuprobieren und vor allem so viel einzustecken.“
Sagen wir mal so, der aus Klischees bekannte Umgangston in Küchen kommt nicht von ungefähr - wir er uns erzählen wird. Seine kulinarische Reise durch die Spitzenküchen der Sterneköche glich stellenweise eher einem brutalem, aber lehrreichen Spießrutenlauf. Als er mit seiner Frau Franziska 2006 dann sein eigenes Restaurant eröffnete, wollte er mit der Sternejagd eigentlich abschliessen. Eigentlich. Doch wie aus dem Nichts winkte plötzlich der Guide Michelin mit dem zackigen Ding und sie drehten den Gashebel wieder auf Anschlag. Erfolgreich, aber nicht umsonst. Sieben-Tage-Wochen, Achtzehn-Stunden-Tage – sein Treibstoff war sein Ehrgeiz immer besser werden zu wollen – nicht, weil er irgendjemandem etwas beweisen wollte, sondern weil er es sich selbst beweisen musste. Den Stern trug sein Restaurant ununterbrochen über 8 Jahre. Parallel dazu folgen TV-Engagements wie in der RTL2 Soap „Die Kochprofis“ oder dem ARD Buffet. 2013 eröffnen die Schweigers in ihrer bayerischen Wahlheimat ihre eigene Kochschule. Es folgen Buchpuklikationen und Event-Caterings. Seine unermüdliche Einstellung begleitet ihn bis heute! Viele andere Dinge mussten gehen. So auch sein Sterne Restaurant im Jahre 2017 - Das Limit war erreicht. Seine wichtigste Erkenntnis:
„Heute weiß ich, dass man auch mal den Fuß vom Gas nehmen und in Cruise Control schalten muss – Entschleunigung. “
Kochen auf Sterneniveau muss nicht verbissen sein, sondern macht Spaß und langweilig wird ihm deswegen noch lange nicht …